Kommt mit auf eine fotografische Reise in die schöne Stadt Prag. Die Fotos sind nicht immer chronologisch, sondern themenspezifisch angeordnet.
Die Texte sind von mir und die Angaben von allen bekannten Quellen, wie offizielle Homepages der Sehenswürdigkeiten, der Reiseportale, der Geschichtsbücher, den Infotexten vor Ort und Wikipedia. Hauptsächlich sind es tschechische Quellen von mir übersetzt. Die Fotos sind nicht nur von mir, sondern auch von meiner Tochter Giulia, einer talentierten Hobby-Fotografin. Viel Spaß.
Die Hauptstadt der Tschechischen Republik und mit mehr als 1,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt in meinem Heimatland ist immer eine Reise wert.
Es war Anfang August 2022 als wir eine der schönsten Städte Europas für drei Tage besucht haben. Geplant war ein Kurztrip mit meinen Mädels und da wir noch die Großeltern von einem Besuch nach Hause gebracht haben, waren wir mit dem Auto unterwegs. Das Navi hat uns ohne Umwege an einem Montag in den Ferien direkt zu der Unterkunft gebracht, die uns von der Lage und Umgebung begeistert hat.
Hotel Loreta
der Weg direkt vor dem Hotel
Das Hotel Loreta befindet sich an einem der schönsten Orte im alten Prag, in der Nähe der wichtigsten historischen Denkmäler. Die Unterkunft ist romantisch eingebettet in einem ehemaligen Kapuzinerkloster mit einem hübschen kleinen Garten, den man direkt aus dem Zimmer betreten kann. Die Zimmer sind renoviert und liebevoll eingerichtet, mit einem Hauch antiker Atmosphäre. Empfangen hat uns die Gastgeberin persönlich, eine sehr freundliche und hilfsbereite Frau, die mehrere Sprachen spricht, unter anderem sehr gut deutsch. Abgerundet wurde unser Besuch durch das reiche Frühstücksangebot mit frischem Gebäck und leckeren Getränken. Daher eine absolute Empfehlung zum Übernachten in der Nähe der Prager Burg.
barocke Wallfahrtskirche mit Glockenturm und einer Schatzkammer
Direkt gegenüber von unserem Hotel steht das Czernin und neben unserer Unterkunft liegt die Loreto-Pilgerstätte mit der Kirche und dem Glockenturm. Man hört die Glocken im Hotel nicht. Im Gegenteil, die Unterkunft ist mitten in der Stadt und doch sehr ruhig und erholsam.
Czernin Palais
mit dem Amtssitz des tschechischen Außenministeriums und
dem schönen Garten auf der rechten Seite des Palais
Es wäre einfacher zu schreiben was erlaubt ist! Wenn man reichlich Zeit hat, lohnt es sich hier zu entspannen.
Auf dem Weg zur Burg waren noch nicht so viele Menschen zu sehen. Da es Ferienzeit war und ein traumhaftes Wetter, waren wenig Prager unterwegs. In dieser Gegend waren zu dem Zeitpunkt noch wenig Touristen. Von unserem Hotel sind es nur ein paar Meter zum Hradschin.
Wunderbarer Platz vor der Prager Burg mit einer Statue des T. G. Masaryk, einer beeindruckender Aussicht und einer tollen Atmosphäre. Die goldene Stadt liegt uns hier zu Füßen und präsentiert ihre zahlreichen Türme. Als "die Stadt der hundert Türme" hat sie jedoch weit mehr als 500 zu bieten. Manche Quellen geben sogar 1000 Türme an.
Auch das Gebäude der deutschen Botschaft ist von hier oben gut zu sehen, sowie viele weitere Sehenswürdigkeiten.
Allerdings stieg ab hier die Zahl der Touristen permanent. Wir haben uns entschieden die Burg und die Kathedrale erst am nächsten Tag zu besichtigen.
Im Mittelalter bekannt als "steile Straße", gab es den Weg hinauf zur Burg schon im 13. Jahrhundert und im 14. Jahrhundert entstanden hier die ersten Stufen. Etwa ab der Hälfte des 17.
Jahrhundert hat die Treppe die Form bekommen, die wir bis heute kennen. Der Name "Neue Schlosstreppe" ist irreführend. Aus historischer Sicht ist diese Treppe älter als die "Alte Schlosstreppe",
die wir am nächsten Tag von dem östlichen Burgtor Richtung "Malá Strana - Kleine Seite" gegangen sind. Man muss 36,6 m Höhenunterschied schaffen, wenn
man nach oben gehen möchte.
Unterhalb der Burg auf der "Kleinen Seite", die wie ein Ring angelegt ist, befindet sich in der Mitte die gotische Pfarrkirche St. Nikolaus. Auf der Treppe an der Westseite kann man wieder zu Kräften kommen, bevor man die Schlosstreppe hinauf zur Burg erklimmt.
Am ersten Tag aber kamen wir von oben und wollten über die Karlsbrücke laufen, eine der ältesten Steinbrücken in Europa. Bevor man aber auf die berühmte Brücke geht, lohnt es sich auf den Brückenturm hinauf zu steigen. Von oben hat man immer eine bessere Übersicht ;-)
Links ist die Kirche St. Nikolaus sehr gut zu sehen und rechts thront majestätisch die Burg über der Stadt, auf einem Felsvorsprung auf dem Hügel Opysch. Ab dem 9. Jahrhundert war es der Sitz der böhmischen Fürsten, später der Könige und zweimal in der Geschichte wurde es zur Hauptresidenz des römischen Kaisers. Seit 1918 ist dort der Sitz des Präsidenten der Republik.
Wenn man Prag besucht, muss man mindestens einmal über die Karlsbrücke gehen. Die gotische, auf 16 Pfeilern errichtete, 520 Meter lange und 10 Meter breite Brücke war 400 Jahre lang die einzige Verbindung zwischen der Altstadt und der Kleinen Seite. Kaiser Karl IV. ließ sie 1357 erbauen und im 17. Jahrhundert kamen nach und nach die Statuen im barocken Stil hinzu. Die bekannteste Statue ist der heilige Nepomuk, der seit 1683 die Stadt und die Menschen vor Hochwasser und Schiffsunglücken schützen soll.
Die Brücke und ihre steinernen Bewohner könnten unzählige Geschichten erzählen. Von lachenden Kindern, verliebten Paaren und traurigen Menschen. Einer der Geschichten, markiert durch ein Kreuz in der Brüstung, ist die von Priester Johannes Nepomuk. Er wurde vor 600 Jahren durch den König Wenzel IV. in den Fluss gestürzt, weil er sich trotz Folter an das Beichtgeheimnis gehalten hatte.
In der heutigen Zeit, seit Prag bei den Touristen immer beliebter wurde, hört man hier alle Sprachen der Welt. Die tschechische Sprache dagegen kaum. Auf der gesamten Brücke, die tagsüber sehr voll ist, bemühen sich die vielen Straßenkünstler um die hauptsächlich ausländischen Besucher. Es ist Musik aller Art zu hören. Man findet hier Puppenspieler, Akrobaten und Künstler, bei denen man sich allerdings nicht mehr sicher ist, ob sie die Kunstwerke tatsächlich selbst angefertigt haben.
Weiter geht´s und es wird immer voller. Teilweise wird man von den Menschenmassen getragen. Die Shops in der Altstadt haben sich den Touristen angepasst und bieten alles mögliche an, leider wenig typisch tschechische Produkte. Das böhmische Flair verschwindet hier immer mehr. Überall wird englisch gesprochen und wir mussten feststellen, dass die Verkäufer oder auch die Bedienung in den Restaurants selbst kaum tschechisch sprechen.
Orloj ist eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit in Prag. Die mittelalterliche Uhr auf der Südseite des Rathauses steht am Altstadtplatz und ist ein Teil des historischen Zentrums, welcher in die Unesco-Liste der Kulturdenkmäler in der tschechischen Republik eingetragen wurde. Zur vollen Stunde versammeln sich hier hunderte Menschen um die zwölf Apostel oben am Turm zu sehen. Wirklich spektakulär ist diese stündliche Präsentation nicht, die lediglich 45 Sekunden dauert, aber geschichtlich doch sehr interessant. Es lohnt sich das Rathaus zu besuchen, um einen Blick hinter die Uhr zu werfen und natürlich um die wunderbare Aussicht zu genießen.
Die mechanische Uhr, die erstmals geschichtlich mit einer Urkunde aus dem Jahr 1410 belegt ist, ist die am besten erhaltene astronomische Uhr. Sie ist die Drittälteste der Welt und gleichzeitig die älteste funktionierende Uhr überhaupt.
In der Mitte befindet sich das astronomische Ziffernblatt, in dem man vier verschiedene Zeiten ablesen kann - die mitteleuropäische Zeit, die Sternzeit, die babylonische (auch natürliche) Zeit und die altböhmische Zeit. Darunter sieht man die Kalenderplatte, auf der man den aktuellen Monat, Tag und die festen Feiertage im christlichen Kalender erkennen kann. Oben drüber sind die zwei Fenster zu sehen, in denen sich die Apostel bewegen.
Im Rathaus und hinter der Uhr.
Von dem gotischen Turm des Rathauses hat man die beste Aussicht über die Altstadt und den Altstädter Ring. Im untersten Bild ist die barocke Nikolauskirche zu sehen.
Der älteste Platz, vermutlich aus dem 10. Jahrhundert, ist umgeben von historischen Gebäuden in unterschiedlichen Baustilen. In der Mitte erhebt sich das Jan-Hus-Denkmal im Jugendstil. Jan Hus war ein bedeutender böhmischer und christlicher Theologe, Philosoph und Reformator. Die gotische Teynkirche mit spitzen Türmen, hinter dem Palais Goltz-Kinsky ist ebenfalls ein Wahrzeichen. Weitere Sehenswürdigkeit ist die barocke Nikolauskirche. Aber um alles zu besichtigen, bräuchte man wirklich mehr als nur 2,5 Tage. Wir wollten nicht hetzen, sondern lieber die Stimmung und das Essen genießen.
Am nächsten Tag starteten wir mit einem blauen Himmel und nach einem tollen Frühstück mit dem Besuch der Prager Burg. Am frühen Vormittag waren dort noch nicht so viele Menschen.
Die Prager Burg wurde im 9 Jahrhundert gegründet und wurde im Laufe der Zeit um die einzelnen Gebäude und Höfe vergrößert. Sie gilt als die zweitgrößte Burganlage der Welt. Die Geschichte hinterließ ihre Spuren, denn hier residierten die böhmischen Könige, zwei römischen Kaiser, die Präsidenten der Tschechoslowakei und der jetzigen Tschechischen Republik. Ein wichtiges historisches Ereignis fand hier im Mai 1618 statt. Der damalige Verwalter des römischen Kaisers Ferdinand II. wurde aus dem Fenster geworfen. Den Raum im Ludwigsflügel gibt es noch heute. Dieser Zweite Prager Fenstersturz war der Auslöser für den Dreißigjährigen Krieg.
Das frühbarocke Matthiastor verbindet den ersten und den zweiten Hof der Burg miteinander. Tagsüber ist der Eingang gesperrt. Man kommt auf der linken Seite in die Burg hinein. Taschen und Rucksäcke werden dabei kontrolliert.
Die bewaffnete Burgwache wurde am 7. Dezember 1918 von T. G. Masaryk, dem ersten Präsidenten der Tschechoslowakei zur Sicherung seines Amtssitzes auf der Burg eingerichtet.
Die Mitglieder werden aus der Armee und durch die direkte Rekrutierung unter bestimmten Kriterien ausgewählt. Die Hauptaufgabe dient der Sicherheit des Areals und seiner Verteidigung. Und natürlich um die Ehrengäste gebührend zu empfangen.
Der zweite Burghof mit einem Brunnen und dem Veitsdom - Kathedrale des St.Veit, die größte Kirche in der Tschechei, die unter dem Kronprinzen Karl IV. nach Vorbild der französischen Königskathedrale im 14. Jahrhundert und im Stil der Spätgothik errichtet wurde. Der Veitsdom ist eine Krönungskirche und Grabstelle der böhmischen Herrscher. So werden in der Kronkammer des Doms, welche im Geschoss über der Wenzelskapelle liegt und auch nur durch diese zugänglich ist, die Krönungswahrzeichen (darunter die Wenzelskrone) aufbewahrt. Seit 1867 ist die Kronkammer durch sieben Schlösser versperrt, deren Schlüssel bei sieben verschiedenen Prager Honoratioren hinterlegt sind.
Die goldene Gasse wurde berühmt, weil hier unter der Aufsicht des Kaisers Rudolf II. Alchemisten künstliches Gold und den Stein der Weisen erzeugen sollten. Die Häuschen wurden auch noch für die Wachen erbaut.
St.Georgs Basilika - die zweitälteste Prager Kirche wurde im Jahr 920 gegründet. Ihre zwei weißen Türme heißen Adam und Eva, wobei Eva schief ist. Sie diente als Grabstätte für die Fürsten von Premysl.
Tolle Aussicht vom oberen Ende der Alten Schlosstreppe, die zweite und evtl. etwas leichtere Möglichkeit zur Burg zu kommen oder eben runter in die Stadt, zur Karlsbrücke und weiter.
Was wäre die Welt heute ohne Social Media? Jedes Geheimnis wird offenbart. Und schon strömen alle Touris hin um ein Selfie oder bestenfalls ein schönes Bild machen zu können. So auch in der engsten Gasse in Prag, in der der Durchgang mit einer Ampel geregelt wird. Es hält sich natürlich niemand daran.
Unter der Karlsbrücke
An der Moldau
Von der Karlsbrücke gehen wir entlang der Moldau in Richtung Nationaltheater über die Brücke der Legionen. Die Promenade ist toll, mit weniger Touristen dafür mehr Prager, die am Ufer chillen (in der Nähe ist die Statue des betenden Mönchs) und eine spannende Ausstellung gab es auch noch zu sehen - 20 Jahre nach dem Jahrtausendhochwasser.
Die Moldau ist der längste Fluss in der Tschechei. Sie mündet nach 430 Kilometern in die Elbe. Der Name Moldau - Vltava bedeutet wildes, reißendes Wasser. Früher war die Moldau - wie auch in vielen anderen Städten, die am Fluß entstanden sind - ein wichtiger Transportweg. Heute wird sie vor allem von Ausflugsbooten befahren.
Von der Brücke der Legionen sieht man die ganze Burganlage und besonders gut die weißen Türme der Basilika in der Mitte.
Die steinerne Legionen-Brücke wurde im Jahr 1901 gebaut und vom Kaiser Franz Joseph eröffnet, da dringend eine zweite Brücke benötigt wurde. Bis dahin gab es neben der Karlsbrücke eine Kettenbrücke, deren Tragkraft jedoch zu gering ausgelegt wurde. Schwere Wagen mussten wieder über die Karlsbrücke fahren. Fahrgäste aus den Pferdekutschen mussten sogar aussteigen und zu Fuß über die Brücke gehen, wo dann eine andere Kutsche auf sie gewartet hat.
Das Nationaltheater wurde im Stil der Neorenaissance gebaut. Dafür wurden Spenden und Lotterie-Gewinne im Wert von etwa (heute) 85 Millionen Euro gesammelt. Am 16.Mai 1869 haben bis zu 160.000 Zuschauer die Grundsteinlegung verfolgt und gefeiert. Die ersten Steine kamen aus Mähren. Die erste Aufführung fand in dem noch nicht ganz fertiggestellten Theater am 11.Juni 1881 zur Ehren des Besuchs von Kronprinz Rudolph statt. Aufgeführt wurde die Oper Libuse von Bedrich Smetana. Am 12.August kam es zu einem schweren Brand, der die Messingkuppel, die Bühne und den Zuschauerraum vernichtete. Erneut wurde gespendet und auch die Erste Tschechische Versicherung beteiligte sich am Wiederaufbau. Die zweite Eröffnung erfolgte am 18.November 1883 ebenfalls mit der Oper Libuse.
Auf der offiziellen Seite des Nationaltheaters kann man folgendes lesen:
"Das Nationaltheater ist eine repräsentative Bühne der Tschechischen Republik. Es ist eines der Symbole nationaler Identität und Teil des europäischen Kulturraums...."
Das Theater besteht aus vier künstlerischen Ensembles –
Oper, Schauspiel, Ballett und Laterna Magika – und die künstlerische Leitung des Theaters umfasst vier Bühnen – das Nationaltheater, die Staatsoper, das Ständetheater (Stavovske) und die Neue Bühne.
Und weiter geht unsere Citysightseeingtour zu Fuß über den Masaryk Damm und Jirasek Platz zu einem nächsten Social Media Magnet, dem Tanzenden Haus, dem selbstgenannten modernen Schmuckstück der Architektur im Herzen von Prag. Doch wie so oft gibt es auch in diesem Fall Kritiker, für die die ausgefallene Form das Gesamtbild des Alten Prag störend ist. Das Gebäude steht dort schon seit 1996 und weil das Haus an eine Tänzerin, die sich an den Herrn schmiegt, erinnert, wird das Tanzende Haus auch "Ginger und Fred" genannt. Im Gebäude sind Büroräume, ein Hotel, ein Restaurant und auf dem Dach ein/e Cafe/Bar. Wenn man die tolle Aussicht im 7. Stockwerk genießen möchte (das geht sowohl drin wie auch draußen), muss man entweder für den Eintritt bezahlen oder etwas zum Trinken bestellen.
Es geht weiter zum Karslplatz in der Neustadt. Hier haben wir eine kurze Pause im Park eingelegt. Es war herrlich, schönes Wetter, sattes Grün, Wassergeplätscher, fette Tauben (werden wohl zu oft gefüttert) und junge Menschen, die auf dem Rasen unter den Bäumen Jazz-Musik gespielt haben.
Hier befindet sich das Neustädter Rathaus, an dem man sowieso vorbeigeht, wenn man zum Wenzelsplatz möchte. Das Rathaus aus dem 14.Jahrhundert ist berühmt, weil es hier im Jahr 1419 zum Ersten Prager Fenstersturz kam, mit dem die Hussitenbewegung begann.
Der Wenzelsplatz ist 700 m lang und gehört somit zu den größten Plätzen in Europa. Ursprünglich als Pferdemarkt im Mittelalter, wurde der Platz 1848 nach dem heiligen Wenzel (Václav) benannt und ist bis heute der Mittelpunkt der Stadt. Hier finden die wichtigsten Demonstrationen statt. Am 16.Januar 1969 protestierte hier Jan Palach und verbrannte sich anschließend. Im November 1989 während der Samtenen Revolution sprachen hier Persönlichkeiten wie z.B. Václav Havel auf Kundgebungen.
Das untere Drittel ist als Fußgängerzone für den Verkehr gesperrt. Auf beiden Seiten befinden sich Shops, Hotels, Appartements und Restaurants. Es werden zwar neben Pizza, Burger und Pasta auch klassisch-böhmische Gerichte angeboten, aber die richtige tschechische Küche ist hier nicht zu finden.
Es ist das größte und älteste Museum in der tschechischen Republik und hat nicht nur die Funktion zu Sammeln, Ausstellen und Aufbewahren, sondern dient auch zu wissenschaftlichen und pädagogischen Zwecken. Insgesamt befinden sich mehr als dreizehn Millionen Gegenstände in den Museumsräumen. Man kann natürlich das Museum schnell durchlaufen, wenn man nur an bestimmten Themen interessiert ist. Aber es lohnt sich wirklich Zeit zu investieren, denn es gibt sehr viel zu sehen.
Das alte Gebäude des Museums wurde 1818 gebaut. Hier findet man hauptsächlich archäologisch-historische, mineralogische, zoologische und anthropologische Abteilungen. Unter anderem zahlreiche Statuen von Berühmtheiten und wichtigen Persönlichkeiten aus der tschechischen Geschichte. Das neue Gebäude wurde in den Jahren 1885-1891 im Stil der Neorenaissance gebaut. Ursprünglich war hier die Prager Börse, ab 1946 war es Sitz für das Parlament bis zur Auflösung der Tschechoslowakischen Republik im Jahr 1992. Seit 2015 ist es Teil des Nationalmuseums.
Die zwei Teile sind unterirdisch durch einen Korridor miteinander verbunden, in dem eine einzigartige Multimedia-Ausstellung stattfindet. Man sieht die Veränderung von Prag im Laufe der Zeit. Sehr eindrucksvoll, absolut empfehlenswert.
Abends ist Prag ebenso wunderschön wie magisch. Die wichtigsten Gebäude sind beleuchtet und von der Burg ist die Aussicht am Abend einmalig. Wir sind viel gelaufen und haben alles zu Fuß erkundet.
In der Nähe unserer Unterkunft ist ein tolles Restaurant "U Zavesenýho Kafe" (Hang-up-Kaffee - man kann einen zusätzlichen Kaffee bezahlen und der nächste Gast, der kein Geld hat, kann sich den "hängenden" Kaffee holen). Das Restaurant ist zu empfehlen, nicht nur wegen der urigen Einrichtung, der besonderen Atmosphäre (Studenten, Einheimische und einige Touristen) oder der einzigartigen Aussicht, sondern hauptsächlich wegen des sehr guten Essens und angeblich guten Bieres. Wir trinken kein Bier, daher keine Ahnung. Aber das Essen war wirklich lecker und günstig. Endlich gab es Palatschinken und tschechische Minutka. ;-)
Aussichtsturm Petrín, höher als der Eifelturm.
In keiner anderen Stadt kann man so gut durch die Gassen schlendern, ein Bier genießen (sofern man Bier mag) und die wunderschöne
Architektur betrachten. Es ist eine der schönsten Städte in Mitteleuropa.
Wenn man mich fragen würde welche Stadt die schönste ist, würde ich Prag nennen, wenn...
...wenn Prag geheimnisvoll bleiben könnte und durch Social Media nicht so viel zerstört werden würde,
...wenn sich Prag nicht dem Touristen-Boom komplett ergeben würde und sich dem überall anpassen würde,
...wenn Prag nicht so viele Baustellen hätte (muss aber natürlich sein, ich weiß),
...wenn Prag tschechisch bleiben würde mit dem alten böhmischen Charme und der Gemütlichkeit, die aber im ganzen Land verschwindet. Wir wollen aber nicht politisch werden.
Und eins ist klar. Die Touristen bringen Geld und je bekannter ein Ort wird, umso mehr wollen ihn sehen. Daher genießt die Zeit in Prag, vielleicht könnt ihr unsere Tour übernehmen und mit viel Glück habt ihr auch so eine schöne Erinnerung an diese alte, goldene Stadt.