We take photos as a return ticket to a moment otherwise gone.
Samstag, 27.7.2019
Wir, das heißt 4 Personen und ein kleiner Hund "Fly", sind kurz vor 7 Uhr auf die zu diesem Zeitpunkt zweitlängste Autoreise gestartet und haben die Kilometeranzeige auf 0 gestellt. Der Endstand nach 15 Tagen - 5270 Kilometer.
Es ging über Straubing, Cham und Furth im Wald auf die tschechische Autobahn.
Prag - Letenské sady - CZ
Wenn man Zeit hat, wenn auch nur ganz kurz, sollte man immer die goldene Stadt besuchen. Wir hatten nur 2 Stunden Pause eingeplant und haben somit eine Sicht von oben gewählt. Der Parkplatz wurde schnell gefunden, direkt neben dem Technischen Museum. Der Park (Letná) bietet eine tolle Aussicht auf die Altstadt von Prag. Direkt unter uns die Moldau und die Karlsbrücke.
Hradec Králové
Erste Übernachtung hatten wir nach 450 km in einer Pension am Stadtrand von Hradec Králové. Das historische Stadtzentrum ist schnell erkundet. Der Stadtplatz (großer Ring) ist klassisch angelegt mit dem Rathaus, der Pestsäule, der Kirche und der Kathedrale. Sehr gute Sicht hat man vom 72 m hohen Weißen Turm (der von außen gar nicht so weiß ist und den Namen vom Sandstein hat, aus welchem er gebaut wurde). Darin befindet sich die drittgrößte Kirchenglocke in der Tschechei. Die Besichtigung des Weißen Turms lohnt sich, da es sehr schön renoviert wurde. Es gibt viele historische Informationen und eine Zukunftsprognose für die Stadt.
Prag - Letenské Sady
Hradec Králové - Altstadt
Sonntag, 28.7.2019
Łódź - Polen
Nach einem traditionellen tschechischen Frühstück (dicke Scheibe Brot und löslicher Kaffee, dazu lief ein tschechischer schwarzweiß TV-Film im Frühstücksraum) ging die Reise gleich weiter über
Náchod nach Polen. 6 Stunden und 400 Kilometer später erreichten wir die Stadt Łódź, die ziemlich zentral in Polen liegt. Hauptmagistrale ist die fast fünf Kilometer lange Piotrkowska Straße, die
Fußgängerzone von Łódź mit über 100 Läden, Restaurants, Cafés und Clubs. Rechts und links stehen prachtvolle Stadtvillen und Bürgerhäuser der reichen Fabrikanten von damals. Auch interessant ist
die Passage Rozy, die durch tausende Spiegelteile glitzert und spiegelt, die die Fassade des Durchganges schmücken.
Piotrkowska Street in Lodz
Litauen
Es ist die größte der drei baltischen Republiken, etwa so groß wie Bayern. Die Litauer sollen so etwa wie die Italiener des Baltikums sein. Geprägt durch die lange Geschichte mit Polen sind die Litauer katholisch und leben die Religion selbsverständlich im Alltag, was man an den vielen Kreuzen sieht.
Montag, 29.7.2019
In einem jungen modernen Hotel in einer Großstadt ist das Frühstücksbuffet meistens an die Bedürfnisse der Mittel- und Westeuropäer angepasst. Aber je weiter östlich wir gefahren sind, umso ungewöhnlicher war das Frühstück für uns. Wenn man es nicht gewohnt ist deftig zu frühstücken, bleibt nicht so viel zur Auswahl. In den Hotels und Pensionen, die wir ausgesucht hatten (im mittleren Preisniveau) gab es Würstel, Kartoffeln, gedünstetes Gemüse und dicke Brotscheiben.
Schier unendlich war der Weg durch das polnische Land, ohne Autobahn und somit auch ohne Raststätten, dafür mit unheimlich vielen Storchnesten, die sich bis zur Grenze zu Litauen an fast jedem Kilometer befanden. Nach 8 Stunden erreichten wir die polnisch-litauische Grenze und haben die Uhren um eine Stunde nach vorne vorgestellt. Von hier aus waren es noch 80 Kilometer bis nach Kaunas, unser erstes baltisches Ziel. Die Tagesstrecke ergab insgesamt 540 Kilometer.
Kaunas - Litauen
Das Hotel Metropolis liegt direkt in der Stadt Kaunas (die zweitgrößte Stadt in Litauen) und war früher sicher sehr elegant und luxuriös. Jetzt wirkt es leider zu alt. Die Einrichtung ist eine Mischung aus Antiquitäten und preisgünstigen Plastikmöbel.
Die Laisves Aleja (Liberty Boulevard) - Fußgängerzone ist einzigartig, aber leider gab es überall Baustellen. Es war trotzdem viel Grün in der Mitte, Bänke und Bäume und man konnte sich gut
vorstellen, wie schön es nach dem Umbau wird. Links und rechts des Boulevards viele Läden und Cafés, einige Restaurants und man sieht schöne historische Gebäude aus der
Jugendstilzeit.
Die Kirche des Erzengels Michael, die am Ende der Fußgängerzone liegt und den Unabhängigkeitsplatz beherrscht, war verschlossen, aber von außen sehr imposant anzusehen.
Auf jeden Fall sollte man die hübsche Altstadt besuchen. Die Straßen und Plätze mit Kopfsteinpflaster passen perfekt zu den schmucken Häusern mit vielen kleinen Läden und Restaurants. Speziell der Rathausplatz und die dortigen Cafes sind gut besucht, sowohl von den Einheimischen wie auch von den vielen Touristen. Am Abend kann man es sich richtig gemütlich in den vielen Bars machen und man trifft viele junge Leute.
Der Rathausplatz mit der Jesuitenkirche war generell ein Highlight unseres Besuchs. Das Rathaus mit dem schlanken Turm, der „weißer
Schwan“ genannt wird, ist ein Hochzeitssaal. In der Nähe ist die barocke Jesuitenkirche, dem Hl. Stanislaus gewidmet. Besucht haben wir beide jedoch nicht.
Die Kathedrale Peter und Paul ist leicht zu finden, nah am Rathausplatz. Von außen eher unauffälliger Backsteinbau, innen jedoch sehr schön anzuschauen.
Kaunas - Kirche des Erzengel Michael
Kaunas - Kirche St.Francis Xavier
Kaunas - das Rathaus am Rathausplatz mit der Jesuitenkirche
Hotel Metropolis
Kathedrale St.Peter und St.Paul
Kaunas Oldtown
Dienstag, 30.7.2019
Kurische Nehrung - Litauen
Nachdem die Kirche des Erzengels Michael in Kaunas auch am Dienstag verschlossen war, ging unsere Reise weitere 215 Kilometer nach Westen, über Klaipeda auf die Kurische Nehrung, die man nur mit der Fähre erreichen kann. Wartezeit auf die Fähre in Klaipeda gute 30 Minuten für knappe 10 Minuten Überfahrt und die Wartezeit beim Zurückfahren war sogar noch länger. Aber der Ausflug lohnt sich auf alle Fälle.
Die Kurische Nehrung, von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt, ist eine 100 km lange Halbinsel mit Dünen, Wiesen, Wald und kleinen Ortschaften. Es gibt keine zersiedelte Landschaft und keine modernen Hotels, dafür Sandhügel und Sandberge soweit das Auge reicht. Die nördlichen 52 km gehören zu Litauen und die südlichen 46 km zum russischen Kaliningrad. Die Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die breiteste Stelle hat 3,8 km und befindet sich in der Nähe von Nida, dem Grenzort des litauischen Teils, den wir nach ca. 45 km erreicht haben. Es gibt fast in ganzer Länge nur eine asphaltierte Straße, auf der die Einheimischen sehr gerne überholen. Von den Wanderdünen aus hatten wir eine traumhafte Sicht auf beide Seiten der Nehrung. Man konnte gut den Süßwasserbinnensee und auch das Meer auf der anderen Seite sehen.
Kurische Nehrung
Wanderdünen
Kurische Nehrung
Mittwoch, 31.7.2019
Klaipeda - Litauen
Für die Hafenstadt (die drittgrößte Stadt in Litauen) haben wir nur einen kurzen Besuch am Vormittag eingeplant, bevor unsere Tour weiter nach Norden ging. Da es aber unseres Erachtens nicht die wahnsinnigen Massen an Sehenswürdigkeiten gab, reichte die Zeit, um ein wenig von der Altstadt zu sehen. Z.B. Meridianas, ein schönes Segelschiff mit einem Restaurant, oder auch die vielen Skulpturen, wie die goldene Maus, der man ins Ohr seinen Wunsch flüstert und dieser dann in Erfüllung geht. Let´s wait and see. :-)
Klaipeda
Klaipeda - Meridianas, goldene Maus, Hafen
Palanga - Litauen
Nur 30 km nördlich von Klaipeda liegt Palanga, der beliebte und sehr gut besuchte litauische Kur- und Badeort. Die Hafenpromenade, eine breite Straße, deren Ende als 600 m langer Pier ins Meer ragt, ist voll mit Restaurants, Cafes, Bar, Straßenverkäufern und sehr schön restaurierten Häusern. Der Strand ist breit und der Sand sehr fein. Es ist jedoch ziemlich überfüllt. Nicht ohne Grund, da für zwei Monate im Jahr Palanga das "Mallorca des Baltikums" genannt wird.
Palanga
Palanga- Strand
Lettland
Mancherorts scheint die Zeit stillzustehen, vor allem auf dem Land. Umso schneller aber vergeht sie in der Hauptstadt. Lettland ist die mittlere der drei baltischen Republiken und vielleicht am stärksten geprägt vom Kontrastprogramm zwischen der angesagten Metropole und der stillen Provinz.
Liepaja - Lettland
In Liepaja, auch die Stadt des Windes genannt, haben wir gleich zwei Tipps verfolgt.
Zum einen haben wir die Boulangerie besucht und zum anderen den 8 Kilometer langen, weißen Strand.
An der Boulangerie, einem wunderschönen Cafe mitten in der Stadt, sind wir gleich zweimal vorbeigelaufen. So unscheinbar von außen, doch innen wunderschön und
sehr gemütlich. Es herrscht französische Atmosphäre. Man bekommt leckeres Gebäck, Kuchen, Croissant, Maccarons, Éclairs und viele Kaffesorten. Das Cafe wird sehr gut besucht.
Der Strand von Liepaja gilt als der Schönste der gesamten Ostsee. Der Sand ist so fein und weiß, dass man ihn im russichen Reich ohne Verarbeitung in Sanduhren verwendete.
Liepaja
Liepaja - Strand, Boulangerie
Kuldiga - Lettland
Ein schöner Weg führt am Flussufer entlang zu dem breitesten Wasserfall in Europa. Etwas niedrig aber tatsächlich sehr breit. Es hat leider geregnet an diesem
Tag. Trotzdem gab es einige Menschen, die schwimmen bzw. im Wasser waren.
Am Abend kamen wir in die Hauptstadt Lettlands und die größte Stadt des Baltikums. Es war eher ruhig auf den Straßen im Baltikum in den letzten Tagen. Das änderte sich jedoch schlagartig, als wir nach Riga kamen. Typischer Großstadtverkehr mit vielen Baustellen, Ampeln und verstopften Straßen zu allen Tageszeiten.
Kuldiga - Wasserfälle
Kuldiga
Donnerstag, 1.8.2019
Riga - Lettland
Rund 1760 Kilometer sind wir bereits gefahren und haben schon viel Interessantes gesehen. Der erste längere Aufenthalt mit zwei Übernachtungen war in Riga. Das Hotel Autosole Economy können wir nicht weiter empfehlen. Kein Restaurant in der Nähe, Frühstücksangebot nicht ausreichend für uns und das einzige Positive im Zimmer war das extra große Bett. Wenn man aber den ganzen Tag und Abend in der Stadt verbringt, lässt es sich aushalten.
Riga hat eine sehr tolle, super schöne Altstadt, die ihres Gleichen sucht. Mit den alten Kirchen und den vielen schön restaurierten alten Gebäuden ein absolutes Muss in Lettland.
Die Innenstadt Rigas wurde zur Liste des Unesco Weltkulturerbe hinzugefügt. Es sind wirklich sehr schöne und sehr viele Häuser im Jugendstil, aber auch Holzarchitektur ist zu sehen.
Zentrum der Altstadt ist der Marktplatz mit dem Rathaus und dem Schwarzhäupterhaus, welches 1999 wiedererrichtet wurde, nachdem es im Krieg zerstört und die Ruine anschließend von den Sowjets gesprengt worden war. Auf dem Platz vor dem Gebäude steht eine Rolandstatue.
Bei Erkundung zu Fuß empfiehlt es sich bequeme Schuhe zu haben, da überall Kopfsteinpflaster ist. Auch zu empfehlen ist die kleine Bahn, die die Besucher ca. 30 Minuten
durch die Altstadt kutschiert, ab und zu stehen bleibt und man außerdem einige interessante Informationen bekommt.
Der Aussichtsturm der St. Peter Kirche ist ideal, um einen Rundumblick ohne Hindernisse zu genießen. Direkt an der Brüstung kann man rundum laufen und somit in alle Richtungen die Stadt und die Umgebung beobachten.
Sobald man sich von der Altstadt auf die Suche nach weiteren Sehenswürdigkeiten macht, wie die Laima-Uhr, das Freiheitsdenkmal oder die Geburtskathedrale, kommt man in den Vermanes Garden. Ein sehr schöner Park.
Das Freiheitsdenkmal wurde zum Gedenken der in Freiheitskämpfen gefallenen Soldaten errichtet. Gebaut wurde es mit Hilfe von Spenden der Bevölkerung.
Auf der Spitze vom Obelisk steht die 9 Meter hohe Statue, eine junge Frau mit drei goldenen Sternen, ein Symbol für die Einigkeit der drei lettischen kulturhistorischen Regionen.
An dem Denkmal ist eine Ehrenwache postiert, die die Unabhängigkeit Lettlands symbolisiert. Es ist fast magisch, wenn man die Wachablösung zu sehen bekommt.
Eine besonders schöne russisch-orthodoxe Kirche ist die Geburtskathedrale mit den wundervollen Kuppeln. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Zu Beachten ist -
das Fotografieren im Innern ist nicht erlaubt, keine kurzen Hosen, Schulter bedecken und die Frauen sollten eine Kopfbedeckung haben.
Nicht weit von der Kathedrale steht das Hotel Radisson Blue, mit der Skyline Bar im 26.Stock, von wo man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Wir waren dort am späten Nachmittag, Hunde sind erlaubt und wir haben einen Platz ohne Reservierung bekommen, obwohl wir nur Getränke bestellt haben.
Am Abend ist Riga Oldtown romantisch. Man findet viele Restaurants, Bars und Bistros mit chilliger Musik, gedämpften Licht und toller Küche.
Riga von oben
Schwarzhäupterhaus
Freiheitsdenkmal
Riga Oldtown, Sightseeing Tour, Vermanes Garden, die Brücke zur Neustadt
Laima-Uhr, Skyline Bar im Radisson Blue Hotel, die Geburtskathedrale
Freitag, 2.8.2019
Riga - Lettland
Noch bevor unsere Reise weiter nach Norden ging, haben wir den Zentralmarkt in Riga besucht. Es ist wohl der größte Markt Europas mit beeindruckendem Angebot.
Hier trifft man Touristen und Einheimische in den riesigen Hallen und man kann viele lettische Produkte einkaufen.
Ein reger Verkehr herrscht in Riga nicht nur in der Rush-Hour. Somit dauerte es mehr als eine halbe Stunde bis wir aus der Großstadt auf der gewohnt ruhigen baltischen Landstraße waren.
Wie fährt man im Baltikum? Wir haben uns vor der Reise informiert und viel Lustiges gefunden. Zugegeben zu überholen haben wir uns eher nicht getraut. Das schien dann doch etwas gewagt. Es funktioniert, wenn sich alle rechts halten und den Standstreifen als halbe Spur verwenden. Dann ist in der Mitte auch trotz Gegenverkehr locker Platz dafür.
Zentralmarkt in Riga
Estland
Eesti ist so etwas wie das Skandinavien des Baltikums. Alles wirkt etwas nordischer und die Menschen fühlen sich sehr dem benachbarten Finnland verbunden. Die Ostsee nennt man hier Westmeer. Estland ist die kleinste der drei baltischen Republiken.
Pärnu - Estland
Auf dem Weg von Riga nach Tallinn liegt Pärnu, eine estnische Hafenstadt. Die Lage, das Klima und der Strand machen Pärnu zu einem beliebten Kur- und Badeort. Die Stadt wird als estnische Sommerhauptstadt bezeichnet. Der Bürgermeister von Tallinn übergibt zum Beginn der Sommersaison symbolisch die Hauptstadtrechte an den Bürgermeister von Pärnu. Es gibt hier sogar einen Flughafen.
Strand in Pärnu
Tallinn - Estland
Nach 2120 Kilometer haben wir den nördlichsten Punkt unserer Baltikumreise erreicht. Der Wind ist erfrischend kühl. Der Sommer ist hier angenehm lauwarm und wir müssen keine Hitze ertragen. Zum Erkunden des Landes und der Städte optimal.
Unser Hotel liegt etwas außerhalb von Tallinn, direkt am Meer und mit einer wunderbaren Fernsicht. Es hat was meditatives, die Schiffe zu beobachten, wie sie im Stundentakt zwischen Tallinn und Helsinki hin und her fahren.
Beim Spaziergang am Abend kann man von hier aus die malerische Silhouette der Stadt sehen.
Samstag, 3.8. 2019
Tallinn - Estland
Tallinn wurde im frühen Mittelalter gegründet. Heute ist die Hauptstadt von Estland eine gelungene Mischung aus Alt und Neu.
Die Altstadt ist eines der weltweit am besten erhaltenen Stadtzentren aus der Hansezeit. Und direkt daneben findet man das Zentrum der modernen Stadt mit vielen Hochhäusern, Hotels und großen Einkaufszentren.
In der Altstadt herrscht mystische und faszinierende Mittelalteratmosphäre. Die alten Straßen mit Kopfsteinpflaster sind gesäumt von zahlreichen Kirchen und tollen Häusern der Kaufleute, den Scheunen und Speichern, von denen viele noch aus dem Mittelalter stammen. Deshalb wurde die Altstadt auch von der Unesco zum Weltkulturerbe geehrt.
Vom Domberg (Toompea) bietet sich der beste Ausblick über die Dächer der Altstadt. Die angrenzenden Kathedralen und Kirchen sind ebenfalls einen Besuch wert. So auch die Alexander-Newski-Kathedrale, die mit ihren markanten Zwiebeltürmen schon von weitem zu sehen ist. Der Innenraum der russisch-orthodoxen Kirche ist üppig gestaltet. Im Sakralbau findet man beeindruckende Mosaike und Gemälde.
Die sehr gut erhaltene Stadtmauer muss man besuchen. Es ist ein historischer Ort mit vielen Details und sie ist begehbar. Wenn man gerne klettert und enge hohe Stufen bezwingt, ist man hier richtig.
An diesem Samstag war es in Tallinn sehr voll. Überall Touristen in kleinen und großen Gruppen, mit Führungen in allen möglichen Sprachen.
Tallinn Skyline
Tallinn Oldtown
Pirita Marina Hotel&Spa, Oldtown von Tallinn, St.Catherine´s Passage, Alexander-Newski-Kathedrale
Tallinner Dom, Domberg, Schwarzhäupterhaus, Tallinner Yachthafen, Fähre Tallinn-Helsinki
Sonntag, 4.8.2019
Tallinn - Estland
Am nächsten Vormittag besuchten wir einen wunderschönen Park am Stadtrand von Tallinn. Der Kadriorg Park erinnert an üppige, geometrisch angeordnete französische Parks. Mit der Anlegung des Parks wurde 1718 begonnen. Hier sieht man charakteristische Elemente der Parkgestaltung aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Die Parkwege findet man im Bereich des mit Blumenbeeten verzierten Schwanenteichs und die Promenade führt von dort zum Schloss und zum Palais, dem bewachten Amtssitz des estnischen Staatspräsidenten.
Durch eine Allee kommt man zu dem Denkmal "Russalka", das direkt an der Uferpromenade steht. Das Monument in Form einer Engelsfigur erinnert an das russische Kriegsschiff, das 1893 auf dem Weg nach Helsinki im Sturm unterging.
Wir verabschieden uns von der Ostsee und fahren weiter in das Landesinnere.
Fähre nach Finnland
Kadriorg Park, Russalka, Freiheitsdenkmal in Tallinn
Peipus See - Estland
Ein stiller See, der fast 8mal so groß ist wie der Bodensee, liegt östlich von Tartu und war somit ein Muss für einen kurzen Ausflug auf unserem Weg. Die Anreise war abenteuerlich. Die Schotterwege wollten kein Ende nehmen und wir dachten ein paar Mal ans Umdrehen. Der Peipus See wirkt wie ein kleines Meer. Die östliche Hälfte gehört zu Russland, die westliche zu Estland. Die Lebensart der in Seenähe gelegenen Dörfer und Ansiedlungen ist stark von einer Vielzahl russischer Zuwanderer geprägt. Die meisten aus der Umgebung leben vom Fischfang.
Peipus See
Peipus See, Fischer, Leuchtturm und da drüben ist Russland
Montag, 5.8.2019
Tartu - Estland
Tartu, die zweitgrößte Stadt in Estland und die älteste Stadt des Baltikums, liegt etwa 200 Kilometer südöstlich von Tallinn.
Im Hotel in Tartu sind wir bereits am Sonntag Nachmittag angekommen, haben uns aber dann für den kurzen Ausflug zum Peipus See entschieden. Somit blieb der Montag Vormittag für das Erkunden der Stadt. Es ist eine schöne Kleinstadt mit vielen toll restaurierten Gebäuden und Museen. Nette Fußgängerzone mit Cafes und Restaurants und ein schöner Rathausplatz mit einem Springbrunnen und einer Statue zweier sich küssender Studenten.
Der Platz hat uns an den Rathausplatz im Film "Zurück in die Zukunft" erinnert.
In Tartu befindet sich die älteste Universität Nordeuropas. Vermutlich lag es daran, dass gerade
Semesterferien waren, denn es war sehr ruhig in der Stadt.
Der Dom zu Tartu ist eines der Wahrzeichen von Tartu. Das Gebäude steht heute als imposante Ruine oberhalb der Unterstadt. Im renovierten Teil befindet sich das Geschichtsmuseum der Universität Tartu.
Rathausplatz in Tartu
Universität in Tartu
Rathausplatz in Tartu, Statue der Studenten, das schiefe Haus, Ruine und der Dom zu Tartu
Gauja Nationalpark - Lettland
Cesis, unsere nächste Station mit Übernachtung, liegt mitten im herrlichen Gauja-Nationalpark.
Gauja ist der größte und der älteste Nationalpark in Lettland. Er ist durch eine große biologische Vielfalt, verschiedene Reliefformen, Quellen, Sandsteinfreilegungen, malerische Landschaften und einzigartige Natur- und Kulturdenkmäler geprägt. Der größte Stolz vom Park sind die prachtvollen Sandsteinfreilegungen, Gesteine, Felsen und Höhlen. Die rötlichen, goldfarbenen und grauen Sandsteine sind vor 350-370 Millionen Jahren entstanden.
Gauja Nationalpark
Erglu Cliffs im Gauja Nationalpark in Lettland
Cesis - Lettland
Cesis ist eine kleine Stadt in Lettland, nordöstlich von Riga. Sie liegt auf Hügeln und Terrassen oberhalb der Gauja am nördlichen Ausgang des Nationalparks.
Symbol der Stadt ist die mittelalterliche Burgruine, die zusammen mit dem Park eine romantische Stimmung vermittelt. Die Altstadt ist voller Überreste alter Mauern und historischer Gebäude, was ihr eine gemütliche Atmosphäre verleiht. Ringgassen, Kaufmannshäuser, gotische Giebel, orthodoxe Kirche und die Ordensburg mit der ältesten Brauerei in Baltikum - vieles sieht immer noch so aus wie vor 500 Jahren.
Park und orthodoxe Kirche in Cesis
Dienstag, 6.8.2019
Berg der Kreuze - Litauen
Dieser Tag war nur für die Anreise zu unserem letzten zweitägigen Aufenthalt im Baltikum geplant. Deswegen haben wir einen Umweg gewählt und sind fast die doppelte Strecke gefahren (680 Kilometer statt 380 auf dem direktem Weg) um den Berg der Kreuze in Litauen zu besichtigen. Ein Hügel übersät mit Kreuzen erhebt sich mitten in unbewohnter Umgebung. Pilger stecken hier Kreuze in den Boden, hinterlassen kleine Jesusfiguren oder auch Botschaften und niemand kann zählen wie viele Symbole hier angebracht wurden.
Nach weiteren 230 Kilometer sind wir in Vilnius angekommen. Das Urbihop Hotel können wir empfehlen. Ein cooles, modernes Hotel mit tollem Frühstücksbuffet und schönen Familienzimmern mit Etagenbetten.
Mittwoch, 7.8.2019
Vilnius - Litauen
Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist flächenmäßig die größte baltische Stadt. Im Litauischen heißt die Stadt „Wilna“, sie wurde nach dem kleinen Fluss Vilnia benannt.
Als Start für unseren Stadtbummel haben wir den Kathedralenplatz gewählt, der mit der St. Stanislaus Kathedrale und mit dem abgesetzten Glockenturm sicherlich einer der schönsten Locations in der
Stadt ist. Mit ihren schneeweißen Säulen und den Heiligenskulpturen erinnert die Kathedrale eher an einen griechischen Tempel. Innen findet man einen schönen Barockaltar und zahlreiche Gemälde.
Am berühmtesten ist jedoch die Kasimir-Kapelle, in der der Nationalheilige Litauens begraben liegt. Direkt daneben befindet sich das Großfürsterliche Schloss, ein weißer Palast. In Vilnius
gibt es mehr als 50 Kirchen und jede Kirche ist ein Unikat. In der Altstadt drängen sich prachtvoll restaurierte Bürger- und Kaufmannshäuser, Klöster mit verwinkelten Innenhöfen, die Universität
und viele Restaurants und Cafes.
Südlich der Kathedrale geht es zur großen Universität, eine Stadt in der Stadt, mit zwölf Innenhöfen, der Bibliothek, dem Großen Hof mit Arkaden und der Johanniskirche mit dem
freistehenden Glockenturm, den höchsten in der Altstadt. Die Aussicht von hier oben ist sensationell. Die Treppe innen im Turm ist eher
abenteuerlich, aber es gibt auch einen modernen Lift. Vilnius hat eine schöne Altstadt, die man gut zu Fuß erkunden kann und eine sehr große Neustadt, die man von einem
Fernsehturm aus bewundern kann. Der Fernsehturm ist mit einer Höhe von 326m der höchste Turm Litauens. In 165 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform mit einem drehenden
Restaurant und einem atemberaubenden Panorama über die Stadt.
Glockenturm der St.Stanislaus Kathedrale
Kathedralenplatz, Blick von der Johanniskirche
St.Stanislaus Kathedrale, Vilnius Oldtown, Präsidentenpalast
Donnerstag, 8.8.2019
Warschau - Polen
Unsere Baltikumreise endet hier. Es war wunderschön, überraschend, lehrreich und interessant. Wir kommen sicher wieder. Aber noch warten auf uns etwa 1500 Kilometer bis nach Hause. Der direkte Weg von Vilnius nach Polen wäre möglich über Weißrussland. Natürlich haben wir uns bezüglich der Einreisebestimmungen informiert, trotzdem haben sie uns an der litauischen Grenze zur Weißrussland nicht weitergelassen. Wir mussten umdrehen und hatten somit statt 440 Kilometer bis nach Warschau 490 Kilometer zu fahren. Die polnische Hauptstadt haben wir nur sehr kurz am Abend besucht und waren dennoch begeistert. Unser Apppartement war direkt in der City. Überall moderne Hochhäuser, viele Hotels, Bars und Restaurants.
Freitag, 9.8.2019
Polen - Slowakei
Die Strecke Warschau - Bratislava führte uns über Ostrava, Olomouc und Brno. Am Ende des Tages sind wir nach weiteren 670 Kilometern in Bratislava angekommen.
Samstag, 10.8.2019
Bratislava - Slowakei
Bratislava ist die Hauptstadt und die größte Stadt der Slowakei. Sie liegt an der Donau, nicht weit von Österreich und Ungarn und ist damit die einzige Hauptstadt der Welt, die an mehr als einen Nachbarstaat grenzt. Die meisten historischen Gebäude konzentrieren sich in der Altstadt. Das aus drei Gebäuden gebildete Alte Rathaus aus dem 14./15. Jahrhundert ist eines der ältesten erhaltenen Häuser der Stadt. Charakteristisch für das Stadtzentrum sind die zahlreichen Palais im barocken Stil. Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Bratislava westlich der Altstadt auf einem Felsen 85 Meter über der Donau. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick. Bratislava bietet viele interessante Sehenswürdigkeiten. Z.B. die etwas versteckte wunderschöne blaue Kirche. Die Statue "Cumil - Man at Work" trifft man, wenn man durch die schöne Altstadt spaziert. Man muss aber schon genau hinschauen. Die Angebote für die Sightseeingtouren überschlagen sich und eine Führung durch die Stadt lohnt sich auch preislich. Natürlich findet man jede Menge Restaurants und Cafes mit der klassischen, slowakischen Küche, aber auch international und modern.
Nur wenige Schritte von unserem Hotel steht ein sehr gemütliches Brauhaus "Centralna Klubovna" mit großer Auswahl an Bier und sehr leckerem Essen.
Sonntag, 11.8.2019
Bratislava - Burg Devin - Österreich - Deutschland
Das Schöne am Reisen ist, dass du nie so zurückkommst, wie du gegangen bist.
Und so haben wir nach 15 Tagen und 5260 Kilometer unsere Baltikumreise beendet.
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Quellen:
wikipedia latvia.travel tripadvisor Marco Polo Reiseführer Googlemaps lettland-guide travelbook vilnius-tourism